Dabei sein ist alles. So will es der olympische Geist. Und doch gibt es für Sportler nichts Schöneres, als am Ende eines Wettkampfs eine Medaille um den Hals zu tragen. Sie ist der Ansporn für alle Mühen, das Ziel von Sportlern auf der ganzen Welt und die Belohnung für Schweiß und Anstrengung. Dabei spielt es für Frauen und Männer, die sich ihrem sportlichen Traum stellen, auch keine Rolle, dass die Medaillen großer Sportveranstaltungen wie Weltmeisterschaften oder gar Olympia nicht halten, was sie vorgeben zu sein. Denn die Bezeichnung „Goldmedaille“ ist schon lange nicht mehr wortwörtlich zu nehmen. Seit Jahrzehnten besteht sie zum allergrößten Teil aus Silber. 550 Gramm wogen beispielsweise die Gold- und Silbermedaillen der Olympischen Spiele 2021 in Tokio. Doch nur die Silbermedaille war – wie ihr Name behauptet – auch aus Silber. Die Goldmedaille hingegen schummelte sich mit einem silbernen Kern, überzogen mit gerade einmal sechs Gramm Gold, zur Siegermedaille, während die Bronzemedaille mit einem Mix aus 95 Prozent Kupfer und fünf Prozent Zink zu ihrer typischen Farbe kam. Und trotzdem ist der Wert einer jeden Medaille für die Athleten unermesslich. Sie ist der Beleg für ein Erlebnis, für einen historischen Moment, für Leistung und auch für Zeitgeist. Die aktuellen Medaillen der Olympischen Winterspiele in Peking verbinden beispielsweise die fünf olympischen Ringe mit dem Design alter chinesischer Anhänger aus Jade. Damit gehen Tradition und Moderne Hand in Hand. Mehr noch: Medaillen von heute setzen ein Zeichen und greifen die Themen ihrer Zeit auf. So kamen die Edelmetalle der olympischen Medaillen von Peking doch tatsächlich aus gebrauchten Handys. Sie stehen also für Nachhaltigkeit, Recycling und sinnvolle Wiederverwertung.


Medaillen - der Traum eines jeden Sportlers



Medaille und Medaillenspiegel als Ausdruck von Leistungskraft und Nationalstolz

Und doch bleibt jede Medaille in ihrer Urbedeutung das, was sie ist: ein Maßstab für Leistung und der Lohn für die Besten. Jede Nation hat ein Interesse daran, dass ihre Athleten so viele der begehrten Medaillen wie nur möglich einsammeln. Denn der internationale Vergleich lässt Rückschlüsse auf die Kraft und den Erfolg eines ganzen Landes zu. Gemessen wird dies im Medaillenspiegel. Er dokumentiert das Gesamtabschneiden jeder Sportnation. Das Kräftemessen geht dabei über die für sich persönlich gesteckte Zielsetzung eines einzelnen Athleten hinaus. Im Medaillenspiegel werden Nationalstolz, der Schulterschluss zwischen Sportarten, ein gemeinsamer Spirit und letztlich auch der Arbeitserfolg nationaler Sportverbände dokumentiert. Gold ist wiederum das Maß aller Dinge. Denn wer die meisten Goldmedaillen vorzuweisen hat, führt als Nation den Medaillenspiegel an. Es gibt aber auch andere Rechnungsmodelle wie das Punktesystem, bei dem die Nation im Medaillenspiegel ganz vorne liegt, die auf die meisten Zähler kommt. Gold wiegt dabei drei Punkte, Silber zwei und Bronze einen. Schließlich besteht im dritten Modell eines Medaillenspiegels die Möglichkeit, schlichtweg die Anzahl der Medaillen auszuwerten.


Autor: Jürgen Krausgruber, ebets GmbH

Gepostet am: 16. Februar 2022